Projekt Nr. 139 (2024-2026)
Grenzüberschreitende Notfallrettung Bayern/Tschechien: Harmonisierung und Digitalisierung
Adresse / Adresa
Bayerisches Rotes KreuzLandesgeschäftsstelle
Kompetenz- und Koordinierungszentrum
Grenzüberschreitender Rettungsdienst Eschlkamer Straße 34
93437 Furth im Wald Kontakt
Informationen zum Projekt
In seiner Vergabesitzung hat der Begleitausschuss des europäischen INTERREG V Förderprogrammes am 28.11.2023 den Projektantrag „GüRD 3: Grenzüberschreitende Notfallrettung Bayern/Tschechien: Harmonisierung und Digitalisierung“ genehmigt. Antragsteller des Projektes war der BRK-Kreisverband Cham als sogenannter Leadpartner.
Seitens des Bayerischen Roten Kreuzes wurde in Furth im Wald ein Kompetenz- und Koordinierungszentrum (CCC) Grenzüberschreitender Rettungsdienst (Gü-RD) geschaffen. Das CCC bündelt die Kompetenzen und Interessen aller Rettungsdienste im Grenzgebiet zu Tschechien (8 Landkreise/ 25 Rettungswachen) und damit die Sicherstellung einer qualifizierten Notfallrettung für die Bevölkerung.
Hierzu wird die im Projekt Nr. 297 gegründete Arbeitsgemeinschaft Grenze weitergeführt.
Das Förderprogramm ETZ
Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) ist ein Ziel im Rahmen der EU-Strukturförderung. Finanziert wird dieses aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Die ETZ ist gegliedert in drei Stränge der Zusammenarbeit:
- Grenzübergreifende Zusammenarbeit
- Transnationale Zusammenarbeit
- Interregionale Zusammenarbeit
Insgesamt 8,9 Milliarden Euro stellt die Europäische Union in der Förderperiode von 2021 bis 2027 für diese Programme zur Verfügung, 6,6 Milliarden Euro fließen hiervon in die Programme zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zum ETZ-Programm finden Sie unter www.by-cz.eu.
Ziele des Projektes
Nach der Etablierung des Zentrums für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst wollen wir zukunftsträchtig weiter am Ausbau der Strukturen zum Wohle der Bevölkerung arbeiten. Im Zeitalter der Digitalisierung sollen die medizinischen Einrichtungen beider Länder für alle Bürger und Institutionen zugänglich gemacht werden. Zusätzlich soll ein Werkzeug zu dem Notruf geschaffen werden, das unabhängig vom Sprachniveau des Nutzers zu benutzen ist. Diese Notruf-App kann um die Bestandteile "nächste medizinische Einrichtung" sowie "nächster Arzt" ergänzt werden. Somit wird der neu im Projekt zu erstellende "Klinikatlas" in digitaler Form der Nutzung zugeführt. Im Falle der Behandlung eines Bürgers im jeweils anderen Land soll ein "Hilfetelefon" für Angehörige sowie medizinische Einrichtungen erschaffen werden, das (zweisprachig besetzt) jederzeit zur Unterstützung gerufen werden kann. Für die Mitarbeiter beider Länder soll die Dokumentation ihrer Einsätze weiter in der jeweiligen Landessprache erfolgen, aber dank der neuen Funktionalität der NIDA-Pads sollten sie bei der Übergabe oder dem Ausdruck in die Sprache der anderen Partei übersetzt werden.
Das Projekt besteht aus 12 Kernaktivitäten:
- Notruf-App: Automatisierte Notrufe an die jeweils zugehörigen Leistellen in der jeweiligen Landessprache
- Klinikatlas digital: Update und Digitalisierung des Klinikatlasses als Folgemaßnahme zu den Ergebnissen des Projekts GüRD 1
- Zweisprachige Einsatzdokumentation: Ergänzung der Dokumentationstools beider Parteien mit einer Übersetzungsfunktion
- Luftrettung: Anpassung der Luftrettung für beide Länder
- Kurzzeitpraktika und Konferenzen: Schnupperpraktika im Nachbarland, Konferenzen zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen
- Gemeinsame Einsatzleitung: Harmonisierung der gemeinsamen Leitung der Logistik des Einsatzes
- Schulungen des Personals in den Rettungswachen: Vor-Ort-Schulungen in den Rettungswachen entlang der Grenze
- Arbeitsgruppe Grenze: Alle Betreiber der Notfallrettung auf bayerischer Seite und Rettungsdienste aus den Bezirken Karlsbad, PIlsen und Südböhmen
- HIlfetelefon für Angehörige: Einrichtung eines Hilfetelefons für Angehörige im Falle einer Einweisung in ein fremdsprachiges Krankenhaus mit 24-stündiger Erreichbarkeit
- Gemeinsame Übungen - Salvator II: Strategieübungen im BRK-Simulationszentrum in Regensburg
- Abgleich und Anerkennung der Rettungssanitäter-Ausbildung: Vergleich der Grundlagen und Lehrpläne, sowie Anerkennung der Qualifikation
- Update Babylon 2: Optimierung der Kommunikation zwischen den Leitstellen
Projektgebiet
Das Projektgebiet erstreckt sich über die dunkelgrau eingefärbte Fläche entlang der bayerisch-tschechischen Grenze.
In Bayern sind dies die Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Hof, Neustadt an der Waldnaab, Regen, Schwandorf, Tirschenreuth und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die kreisfreien Städte Hof und Weiden in der Oberpfalz.
In der Tschechischen Republik erstreckt sich das Gebiet über die Bezirke Plzeňský kraj (Pilsen), Karlovarský kraj (Karlsbad) und Jihočeský kraj (Südböhmen).
Projektpartner
Unter Beteiligung des Bayerischen Roten Kreuzes und des Rettungsdienstes Pilsen wird die grenzüberschreitende Notfallrettung, Harmonisierung und Digitalisierung zwischen Bayern und der Tschechischen Republik strukturiert und weiter gefestigt.
Bayerisches Rotes Kreuz Landesgeschäftsstelle, Abteilung Rettungsdienst
Hr. Manfred Maurer, Projektleiter
EUREGIO Bayerwald - Böhmischer Wald - Unterer Inn
Hr. Kaspar Sammer, Geschäftsführer
Rettungsdienst Pilsen
MUDr. Jiří Růžička mit Gesundheitsabteilung Region Pilsen Mgr. Jan Karásek
EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V.
Hr. Harald Ehm, Geschäftsführer