Neue Impulse und grenzüberschreitender Wissensaustausch - Konferenz GüRD II in Pilsen
GüRD - Grenzüberschreitender Rettungsdienst zwischen dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik. Genau damit hat sich die zweite Konferenz am 19. und 20. Juni 2018 im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes "Koordinierungskonzept Grenzüberschreitender Rettungsdienst" beschäftigt.
Rund 100 Teilnehmer
Organisiert wurde die zweitägige Konferenz "GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT IM RETTUNGSDIENST II" von der Westböhmischen Universität Pilsen und vom Rettungsdienst der Region Pilsen. Neben den beiden weiteren Projektpartnern, der Technischen Hochschule Deggendorf und dem Bayerischen Roten Kreuz, waren weitere Teilnehmer aus Politik, Bildung, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst nach Pilsen gereist. Insgesamt waren rund 100 Teilnehmer der Einladung der tschechischen Projektpartner ins stilvolle Gemeindehaus M???anská beseda gefolgt.
Schwerpunktthema "Übung Rozvadov"
Der erste Tag der Konferenz war von der Großübung mit fast 250 Verletzten, welche am Pfingstmontag in Rozvadov stattfand, geprägt. Sowohl Referenten aus Bayern als auch Referenten aus Tschechien haben ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zur Übung vorgetragen.
Aus Bayern haben folgende Referenten ihre Sicht geschildert:
- Dieter Hauenstein (BRK Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz): Komplexes Hilfeleistungssystem in Bayern
- Manfred Maurer (BRK Kreisverband Tirschenreuth): Die Übung aus Sicht der Schiedsrichter
- Herbert Putzer (Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz): Kommunikation zwischen BY und CZ aus Sicht der ILS Nordoberpfalz
- Dr. Gudrun Grad (BRK Kreisverband Weiden u. Neustadt/WN & Ärztliche Leiterin Nordoberpfalz) und Jürgen Sollfrank (BRK Kreisverband Weiden u. Neustadt/WN): Die Übung aus Sicht der Sanitätseinsatzleitung
- Robert Konrad (BRK Landesgeschäftsstelle KKZ Furth im Wald): Resümee aus bayerischer Sicht
Die gewonnen Erkenntnisse und die gegebenen Impulse müssen schließlich in weiteren Nachbereitungen weiter vertieft und gefestigt werden, um die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit stetig zu verbessern.
Bereich "Ausbildung"
Darüber hinaus war die Ausbildung im Rettungsdienst in beiden Ländern Thema der Konferenz. Verschiedene spannende Vorträge zur Ausbildung im Rettungsdienst, zur Weiterqualifizierung aber auch fachliche notfallmedizinische Vorträge waren Teil beider Konferenztage. Vom Bayerischen Roten Kreuz hat Markus Damböck zum "Notfallsanitäter - Ein neues Berufsbild mit Ecken und Kanten" referiert. Angelika Stadler von der Technischen Hochschule Deggendorf hat den Studiengang Pädagogik im Rettungswesen vorgestellt.
Recht im grenzüberschreitenden Rettungsdienst
Der Vormittag es zweiten Tages stand unter dem Leitbild "Recht im grenzüberschreitenden Rettungsdienst". Michel Pardo Kelm und Silvia Gürtner von der Universität Passau gaben interessante Einblicke in rechtliche Herausforderungen des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes. Juristen und Politiker aus Tschechien haben ihre Sicht und ihre Auslegung des Rahmenabkommens zwischen Bayern und Tschechien sowie der Kooperationsvereinbarung zwischen Bayern und Tschechien geschildert. Rettungsdienstleiter Michael Daiminger (BRK Kreisverband Cham) hat den Block mit einem packenden Praxisbericht abgerundet.
Nach der Konferenz ist vor der Konferenz
Im Rahmen des gemeinsamen Projektes haben die beiden tschechischen Projektpartner bislang zwei herausragende Konferenzen organisiert. Die dritte und damit zugleich die Abschlusskonferenz wird schließlich im nächsten Jahr in Bayern stattfinden.