Grenzüberschreitende Konferenz in Pilsen
Im Rahmen der Kernaktivität 5 (Konferenzen) halten die Partner des Projektes "Koordinierungskonzept Grenzüberschreitender Rettungsdienst" insgesamt drei Konferenzen ab. Die erste Konferenz fand am 19. April 2017 von 08:00 bis 18:00 Uhr im PRIMAVERA Hotel and Congress centre in Pilsen statt. Der Einladung der Westböhmischen Universität in Pilsen waren rund 110 Teilnehmer aus Bayern und Böhmen gefolgt. Rund 40 der Teilnehmer waren aus Bayern.
Nach den Grußworten durch die Vertreter der vier Projektpartner warteten viele interessante Vorträge auf die Teilnehmer. Prof. Dr. Horst Kunhardt hat für die Technische Hochschule Deggendorf gesprochen. MdB Karl Holmeier war Repräsentant für den BRK Kreisverband Cham als Leadpartner des von der Europäischen Union geförderten Projektes.
Die Vorträge wurden von Dolmetschern simultan vom Tschechischen ins Deutsche bzw. vom Deutschen ins Tschechische übersetzt. Insgesamt waren 26 Kurzvorträge zu hören. Um alle Facetten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bestmöglich abzubilden, waren neben den bayerischen und tschechischen Rettungsdiensten auch die Feuerwehren sowie die Polizei eingebunden. Die Teilnehmer aus den unterschiedlichsten "Blaulichtorganisationen" konnten sich so bestmöglich auf sehr hohem Niveau austauschen, neue nationale sowie grenzübergreifende Kontakte knüpfen und von den Kollegen viele interessante Eindrücke gewinnen.
Jürgen Weiß vom Landesfeuerwehrverband Bayern e. V. erläuterte die Struktur der Feuerwehren in Bayern und die Ausstattung der Feuerwehr für den Katastrophenfall. Über die Organisationsstruktur der deutschen Polizeibehörden informierte Jürgen Dodell (Gemeinsames Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit Schwandorf). Michael Stahl (Landratsamt Cham, KBR Cham) hielt spannende Vorträge zum Katastrophenschutz in Bayern und zu den Warnsystemen der Bevölkerung.
Von Seiten des Bayerischen Roten Kreuzes referierten Andreas Estermeier (BRK Landesgeschäftsstelle) über die Rettungsdienststruktur in Bayern, Markus Damböck (BRK Bezirksverband Niederbayern/ Oberpfalz) über die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter im bayerischen Rettungsdienst, Dr. Gudrun Graf (BRK Kreisverband Weiden/ Neustadt) über die Organisatin der präklinischen Behandlung in Bayern und Robert Portenkirchner (BRK Landesgeschäftsstelle) über die Luftrettung in Bayern. Tobias Vogl von der Bergwacht Bayern schilderte den Teilnehmern die bayerische Bergrettung.
Die bayerischen Referenten informierten über die jeweiligen Gegebenheiten einer Thematik (z. B Bergrettung) aus der Sicht Ihres Landes. Direkt im Anschluss erläuterte ein Referent aus der Tschechischen Republik die entsprechende Situation in Tschechien. Die Teilnehmer der Konferenz konnten durch die zusammenhängenden Vorträge die Gegebenheiten in beiden Länder direkt vergleichen.
Die nächste Konferenz im Rahmen des Projektes Koordinierungskonzept Grenzüberschreitender Rettungsdienst" wird im ersten Halbjahr 2018 stattfinden. Diese wird, wie bereits die erste Konferenz, durch die tschechischen Projektpartner (Universität Pilsen und Rettungsdienst der Region Pilsen) organisiert. Die Abschlusskonferenz Anfang 2019 wird schließlich auf bayerischer Seite stattfinden. Die Organisation hierfür liegt beim Bayerischen Roten Kreuz.