Ablauf eines Notfalleinsatzes
Notfall
Der Rettungsdienst des BRK wird jährlich zu über einer Million Einsätze gerufen. Dabei wird das gesamte Einsatzspektrum, vom Sturz im Altenheim bis hin zur Massenkarambolage auf der Autobahn, abgebildet.
Notfälle können jederzeit jeden treffen.
Werden Sie Zeuge eines Unfalls oder eines medizinischen Notfalls gilt:
Ruhe bewahren.
Begutachten Sie die Einsatz-/Unfallstelle und bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr.
Leisten Sie Erste-Hilfe und retten Sie dem Verunglückten/Erkrankten durch lebensrettende Sofortmaßnahmen das Leben.
Setzten Sie zeitnah einen Notruf an die 112 ab...
Notruf
...über die 112 erreichen Sie die zuständige Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung.
Die Disponenten werden Sie durch das Gespräch führen und gezielte Fragen stellen.
Wichtig sind folgende Angaben:
1. Wo ist das Ereignis?
2. Wer ruft an?
3. Was ist geschehen?
4. Wie viele sind Betroffen?
5. Warten auf Rückfragen.
Die Leitstelle alarmiert und entsendet daraufhin schnell die geeigneten Einsatzkräfte.
Leisten Sie bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte erste Hilfe und helfen Sie den Einsatzkräften beim Auffinden des Einsatzortes.
Beides kann Leben retten.
Alarmierung und Anfahrt
Der Alarm der Leitstelle kommt in der Rettungswache auf den Funkmeldeempfängern der Fahrzeugbesatzung an.
Ab jetzt zählt jede Sekunde.
Für unsere Rettungs- und Notfallsanitäter starten an dieser Stelle gewohnte Abläufe. So schnell wie möglich wird der Rettungswagen besetzt und ausgerückt.
Der Rettungswagen ist ab dem Zeitpunkt der Alarmierung bereits mit den Einsatzdaten (Meldebild und Einsatzort) versorgt - einem schnellen Ausrücken steht nichts im Wege.
Nach Bestätigung der Einsatzübernahme startet das Rettungsteam hochkonzentriert mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort.
Das Team nutzt die Minuten der Anfahrt oft, um letzte Absprachen bezüglich der Einsatztaktik und der Aufgabenzuordnung und -übernahme am Einsatzort vorzunehmen.
Notfall-Versorgung
Am Einsatzort angekommen, verschafft sich das Rettungsteam zunächst eine Übersicht über die allgemeine Lage (Gefahren der Einsatzstelle, Lagemeldungen, Nachforderungen u.a.).
Anschließend wird im Regelfall gemäßt dem Grundsatz "treat first, what kills first" mit der Patientenbehandlung begonnen. Unter Anwendung des ABCDE-Untersuchungsschemas (Airway, Breathing, Circulation, Disability, Exposure) wird der Patient strukturiert untersucht und behandelt.
Parallel findet, sofern möglich, ein strukturiertes Anamnesegespräch (z.B. Erfragung der medizinischen Vorgeschichte, etwaiger Allergien u.a.) statt.
In lebensbedrohlichen Notfällen wird das Rettungsteam einen Notarzt nachfordern.
Transport & Übergabe
Ist die Patientenversorgung abgeschlossen und der Patient stabilisiert und transportbereit, beginnt der Transport in eine geeignete Klinik.
Über das NIDA (Notfall,- Informations- und Dokumentationsassistent) - System erfolgt eine elektronische Voranmeldung, die direkt in die Notaufnahme gesendet wird.
Dort kann proaktiv mit Vorbereitungen auf die Ankunft des Rettungswagen begonnen werden - zum Wohle des Patienten geht keine Zeit verloren.
In der Klinik angekommen, wird der Patient in einem Übergabegespräch an das Team der Notaufnahme übergeben und dort klinisch versorgt.
Das Rettungsteam rüstet daraufhin den Rettungswagen wieder auf, reinigt und desinfiziert Medizintechnik und Material und führt bei anspruchsvollen Einsätzen ein Debriefing innerhalb des Teams durch.
Anschließend ist der Rettungswagen und seine Besatzung bereit für den nächsten Notfall.