Informationen zum Projekt
Adresse / Adresa
Bayerisches Rotes KreuzLandesgeschäftsstelle
Kompetenz- und Koordinierungszentrum
Grenzüberschreitender Rettungsdienst Eschlkamer Straße 34
93437 Furth im Wald Kontakt
In seiner Vergabesitzung hat der Begleitausschuss des europäischen INTERREG V Förderprogrammes am 26.11.2019 den Projektantrag „Grenzüberschreitende Notfallrettung Bayern / Tschechien“ genehmigt. Antragsteller des Projektes war der BRK Kreisverband Cham als sogenannter Leadpartner.
Seitens des Bayerischen Roten Kreuzes wurde in Furth im Wald ein Kompetenz- und Koordinierungszentrum (CCC) Grenzüberschreitender Rettungsdienst (Gü-RD) geschaffen. Das CCC bündelt die Kompetenzen und Interessen aller Rettungsdienste im Grenzgebiet zu Tschechien (8 Landkreise/ 25 Rettungswachen) und damit die Sicherstellung einer qualifizierten Notfallrettung für die Bevölkerung. Hierzu haben sich im Projekt 297 die Johanniter Unfallhilfe Bayern, der Malteser Hilfsdienst und das BRK unter der Koordination des CCC zur "ARGE Grenze" zusammengeschlossen. Somit ist ein vollumfänglicher Informationsaustausch entlang der Grenze garantiert.
Das Förderprogramm ETZ
Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) ist ein Ziel im Rahmen der EU-Strukturförderung. Finanziert wird dieses aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Die ETZ ist gegliedert in drei Stränge der Zusammenarbeit:
- Grenzübergreifende Zusammenarbeit
- Transnationale Zusammenarbeit
- Interregionale Zusammenarbeit
Insgesamt 8,9 Milliarden Euro stellt die Europäische Union in der Förderperiode von 2014 bis 2020 für diese Programme zur Verfügung.
Weitere Informationen zum ETZ-Programm finden Sie unter www.by-cz.eu.
Ziele des Projektes
Die praxisnahe grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller an der Notfallrettung beteiligten Hilfsorganisationen, die Generierung von Wissenstransfer, der Abbau von Sprachbarrieren und eine gemeinsame Strategieentwicklung und deren Weiterentwicklung werden als Projektgesamtziel definiert. Die bereits im Projekt Nr. 30 geschaffenen Verknüpfungen sollen gepflegt und verfestigt werden. Gemeinsame Werkzeuge müssen in den rettungsdienstlichen Alltag integriert werden. Gemeinsame Strategien über den Rettungsdienst hinaus, sollen erarbeitet und auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft werden. Die entstandenen Strukturen zur gemeinsamen Hilfeleistung im Grenzgebiet müssen im Alltag evaluiert und ggf. korrigiert werden. Dispositionsstrategien für alle Grenzübergänge werden anhand der erhobenen Einsatzzahlen und Feedback-Rückmeldungen festgelegt. Der bayerisch-tschechische Grenzraum wächst zusammen, die Menschen, die direkt in der Region leben und arbeiten "profitieren" davon. Zudem haben diese Projektgesamtziele ebenfalls direkt eine positive Auswirkung auf Tourismus und Verkehr. Durch ein gemeinsam besetztes und betriebenes Kooperationszentrum wird der Bevölkerung beider Länder der Gedanke eines "gemeinsamen Europas" positiv dargestellt.
Das Projekt wurde gemeinsam entwickelt und gliedert sich in folgende Kernaktivitäten:
- Praktische Beübung der Einsätze im Grenzgebiet, einschließlich der Patientenübergabe im Krankenhaus
- Netzwerkarbeit in der "Arbeitsgemeinschaft Grenze" zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst und der Johanniter Unfallhilfe zur Abdeckung des gesamten Grenzraumes.
- Förderung der Entwicklung der Informationsschnittstelle für die Zusammenarbeit der ILS BY und CZ
- Erschaffung einer Feedback-App zur Erfassung und Dokumentation der während der Übungen und Realeinsätzen gewonnenen Erkenntnisse.
- Programmierung einer deutsch/tschechischen Übersetzungsplattform zur Anwendung in der Notfallkommunikation.
- Ausbildung in der Bewältigung von Großschadenslagen
- Übung der Modellszenarien im "Bayerischen Ausbildungszentrum für besondere Einsatzlagen" (BayZBE) in Windischeschenbach.
- Praktika, gemeinsame Konferenzen und Meetings
Das Projekt knüpft an die Bemühungen an, so dass im Rahmen der Notfallrettung eine „Hilfe ohne Grenzen“ möglich wird. Nicht nur die Bevölkerung des CZ/BY Grenzgebietes, sondern auch die Durchreisenden, Touristen (Urlaub, Ferien) werden die „Sicherheit ohne Grenzen“ spüren können.
Projektgebiet
Das Projektgebiet erstreckt sich über die dunkelgrau eingefärbte Fläche entlang der bayerisch-tschechischen Grenze.
In Bayern sind dies die Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Hof, Neustadt an der Waldnaab, Regen, Schwandorf, Tirschenreuth und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die kreisfreien Städte Hof und Weiden in der Oberpfalz.
In der Tschechischen Republik erstreckt sich das Gebiet über die Bezirke Plzeňský kraj (Pilsen), Karlovarský kraj (Karlsbad) und Jihočeský kraj (Südböhmen).
Projektpartner
Zur Erweiterung der Netzwerke konnten auf bayerischer Seite die Euregio Egrensis sowie die Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn e.V. als assoziierte Partner gewonnen werden.
Die Europaregion Donau-Moldau, vertreten in der Oberpfalz durch den Bezirk Oberpfalz wird das Projekt als externer Partner in Form von politischer Lobbyarbeit sowie im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.
Bayerisches Rotes Kreuz Landesgeschäftsstelle, Abteilung Rettungsdienst
Hr. Manfred Maurer, Projektleiter
EUREGIO Bayerwald - Böhmischer Wald - Unterer Inn
Hr. Kaspar Sammer, Geschäftsführer
Rettungsdienst Pilsen
MUDr. Jiří Růžička mit Gesundheitsabteilung Region Pilsen Mgr. Jan Karásek
EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V.
Hr. Harald Ehm, Geschäftsführer