Aufgaben der ILS
Die wichtigste Aufgabe der Integrierten Leitstelle Donau-Iller ist die akut- rettungsdienstliche und feuerwehrtechnische Einsatzabwicklung in den Bereichen der Notfallmedizin, Brandbekämpfung und des Technischen Hilfsdienstes. Das heißt, Menschen in sämtlichen lebensbedrohlichen Notlagen die effektivste und schnellst möglichste Hilfe zukommen zu lassen. In weniger dringlichen Situationen wird dem Hilfesuchenden auch die Telefonnummer des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes vermittelt. Aufgrund der technischen Ausstattung, den digitalen Funk- und Fernmeldeverbindungen, verschiedensten Alarm- und Gefahrenabwehrplänen, diversen Verzeichnissen über zusätzliche Kräfte, hat die Integrierte Leitstelle Donau-Iller auch bei der Bewältigung von Großschadensereignissen wichtige Koordinierungs- und Lenkungsaufgaben.
Telefonreanimation rettet Leben - T-CPR
Ein Notfall - Herzstillstand! Doch wie reagiert man richtig? Stabile Seitenlage, Herzdruckmassage oder Beatmung? In einem Notfall fühlen sich viele überfordert. In so einem Fall leiten die Disponenten der Integrierten Leitstellen (ILS) Ersthelfer am Telefon zur richtigen 1. Hilfe an.
Ein plötzlicher Herztod ist in Deutschland laut Statistik mit etwa 150.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen. Dabei trifft es nicht immer nur ältere oder bereits vorerkrankte Personen, es sind immer wieder auch jüngere und vermeintlich gesunde Menschen von diesem dramatischen Ereignis betroffen.
Eine wirksame Waffe gegen den plötzlichen Herztod ist die möglichst frühzeitige Herzlungenwiederbelebung. In Bayern trifft der Rettungsdienst durchschnittlich nach 8 Minuten am Notfallort ein, in entlegenen Gebieten kann dies auch schon mal bis zu 15 Minuten betragen. Wird in dieser Zeit keine 1. Hilfe geleistet, bedeutet dies den fast sicheren Tod des Betroffenen.
Der Ersthelfer vor Ort hat eine ganz wichtige Rolle!
Leider wird in Deutschland zu wenig geholfen. In nur ca. 20 Prozent der Fälle wird durch Laien 1. Hilfe geleistet! Um hier die Ersthelfer am Notfallort zu unterstützen, wurde bayernweit ein einheitliches Konzept der Telefonreanimation (T-CPR) eingeführt. Eine speziell ausgearbeitete und für den Anrufer leicht zu verstehende Gesprächsanleitung zur Wiederbelebung unterstützt den Mitarbeiter in der Leitstelle und gibt ihm die nötige Sicherheit in dieser belastenden Situation.
Dieses Konzept ist bereits seit Februar 2014 fest in den täglichen Arbeitsablauf der Integrierten Leitstelle eingebunden. Besteht bei einer Notfallmeldung der Verdacht auf einen Herz- Kreislaufstillstand wird der Anrufer bereits am Telefon zur Ersten Hilfe ermutigt und er bekommt von den Disponentinnen und Disponenten der Integrierten Leitstelle (ILS) anhand eines speziellen Algorithmus gezielte Anweisungen zur Herzlungenwiederbelebung. Die Maßnahmen werden solange durchgeführt, bis der Rettungsdienst am Notfallort eintrifft und die weitere Versorgung des Patienten übernimmt.
Im Jahr 2017 wurden mehr als 100 Wiederbelebungen am Telefon eingeleitet, begleitet und die Überlebenschancen der Betroffenen somit erhöht.
Fehler kann man nicht machen!
Erhebungen zeigen, dass Maßnahmen zur Wiederbelebung durch Laien die Überlebensraten von Patienten nach einem plötzlichen Kreislaufstillstand verdoppeln oder verdreifachen. Falsch machen kann man bei der Wiederbelebung übrigens nichts!
Falsch ist nur, nichts zu unternehmen...